Hier möchte ich mal beschreiben wie ich meine PV-Solarmodule auf dem WoMo-Dach installiert und verkabelt habe.

Zuerst habe ich auf dem Dach mal die Flächen vermessen auf denen ich die Module verbauen wollte. Somit lag die maximale Grösse fest.
Nächste Aufgabe war die Art der Befestigung. Ich wollte so flexibel wie möglich bleiben um auch einen späteren Austausch einzelner Module möglich zu machen. Von daher habe ich auf die übliche Spoilerbefestigung verzichtet und mich für ein Schienensystem entschieden.
Verkabelt wird mit Y-Verteiler und 4mm² Kabel um die Verluste so gering wie möglich zu halten.
Als Dachdurchführung habe ich mich für CBE entschieden. 1. weil sie ein Durchgangsrohr mit Verschraubung durchs Dach nach innen bietet und 2. der Deckel von außen verschraubt wird und man so problemlos noch weitere Kabel durchführen kann.

Jetzt zu den einzelnen Komponenten und Verbrauchsmaterialien:

• 3 Dachmodule von Prevent mit je 150 W Peak und einer Leerlaufspannung von 42 Volt
• Schienen und Befestigungen von K2-Systems
• Dachdurchführung von CBE
• Kabelkanäle aus dem Baumarkt
• Dekalin Dekavator Primer
• Dekalin MS-5 Kleber
• Kunststoffunterlagscheiben in 2-3 mm Dicke
• 2 x Y-Verteiler
• Solarkabel in 4mm²
• Leistungsschutzschalter, HSB6C-DC, 2 Polig, DC500V 25A
• Hutschienenstück

Die Suche nach dem K2-Schienen-System ist nicht ganz einfach gewesen. Die meisten Verkäufer liefern diese Schienen nur in 5-6 Metern Länge. Oder wenn es sie in 2 m gibt, dann meistens mit einem horrenden Sperrgutzuschlag. Fündig geworden bin ich schließlich bei ECS-Online. Da gibt es 165 cm lange Stücke ohne Sperrgutaufschlag. Diese wurden dann von mir in ca. 20 cm lange Stücke aufgeteilt. Da sie aus Alu sind geht das hervorragend mit einer Bügelsäge oder schneller mit einer Flex und einer sehr schmalen Trennscheibe. Es empfiehlt sich den Schnitt immer wieder mit Spiritus zu schmieren / kühlen um ein verschmieren des Sägeblattes oder Trennscheibe zu vermindern.
Pro PV-Panel habe ich 6 Stück verwendet (vorne, Mitte, hinten). Alle Schienen wurden quer zur Fahrtrichtung mit einer leichten Schräge nach außen aufgeklebt. Die Schräge desshalb um evtl. auf dem Dach stehendes Wasser nach außen abzuleiten und Pfützenbildung zu vermeiden. Die Schienenstücke habe ich auf der Klebefläche mit Schleifpapier Körnung 60 angeraut um die Kleberhaftung zu verbessern. Auf dem Dach wurden die entsprechenden Flächen abgeklebt, angeschliffen und gut mit Isopropanol gereinigt. Dann den Primer auftragen und nach Vorschrift ablüften lassen. Auf die vorbereiteten Flächen habe ich dann mit einem kleinen Tupfen Kleber die Kunststoffscheiben fixiert. Auf die ebenfalls gut gereinigte und geprimerte Unterseite der Schienenstücke wird der Kleber satt aufgetragen und dann auf die Fläche mit den U-Scheiben aufgedrückt. Die U-Scheiben deswegen um den Kleber nicht platt zu drücken. Es sollte eine Mindeststärke von 2-3 mm zwischen Dach und Schiene vorhanden sein. Das ganze muss natürlich für alle drei Module gemacht werden. Aussen herum um die Schienen habe ich den austretenden Kleber mit etwas Spüliwasser geglättet. Ähnlich einer Silikonfuge im Bad. Das Ganze durfte dann 2 Tage ruhen und aushärten. Zwischen den Modulen wurden entsprechend abgelängte Kabelkanäle verklebt. Auch diese sind schräg angeordnet und mit U-Scheiben verklebt worden.
Die Module habe ich mit den passenden Haltern / Winkel auf den Halterungen verschraubt. Verkabelt sind die Module einmal zwei Stück parallel mit den Y-Stücken und einmal einzeln.
Für die Dachdurchführung von CBE muss ein Durchgangsloch gebohrt werden. Die Unterseite der Dose gut reinigen und ebenfalls aufkleben. Dann von innen die Verschraubung mit Gefühl anziehen. Nach Durchtrocknung des ganzen können die Kabel in den Kanälen verlegt werden und durch die CBE-Dose nach innen geführt werden.
Innen wurden die Kabel dann in die Leitungsschutzschalter geschraubt welche ich zuvor auf einem Hutschienenstück befestigt habe.
Die LSS sind nicht unbedingt nötig. Ich wollte aber die Möglichkeit haben die Solarmodule auch mal schnell mechanisch abschalten zu können wenn ich an der Stromanlage etwas ändere / repariere / o.ä muss. Könnte man aber auch über die entsprechende Programmierung des Solarreglers machen.

Soweit erstmal dazu.
Die Verkabelung im inneren des WoMos erfolgt in einem anderen Teil.

Und wie immer:
Wenn ihr Fragen dazu habt, stellt sie gerne. Sofern ich sie beantworten kann werde ich das gerne tun.

So schwer wie es klingt ist das Ganze gar nicht. Das schafft eigentlich jeder der handwerklich nicht ganz ungeschickt ist. Die meiste Arbeit war das zusammensuchen der Infos dafür was man verbauen sollte, was empfohlen wird, was man damit machen will / kann, etc.
Und das Gesuche nach dem "wo gibt es was günstig". Wer kann liefern. Das war sehr sehr zeitintensiv.

Servus Klaus,
war 1. eine Preisfrage (Profile, Primer, Kleber) und 2. wollte ich dass das Wasser darunter noch gut abläuft.
Ansonsten kann man die Profile natürlich auch verkleben wie man lustig ist